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EXPO-Tour 8 Hannover - Stadthagen

Rubrik:Regionales Radwandern, Eintagestour
Start:Hannover
Streckenverlauf:Hannover, Bad Nenndorf, Stadthagen
Ziel:Stadthagen
Länge:51.00
Kontakt:kontakt@adfc.de
www.adfc.de

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Informationen zur Tour

Leichte zu bewältigende Radtour durch eine beschauliche Landschaft

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Hannover - Stadthagen Die Tour führt Sie von Hannover (30/F9) zunächst durch die ebene Börde des Calenberger Landes. Lediglich den Stemmer Berg gilt es zu überwinden, ansonsten radeln Sie gemütlich vorbei an ehemaligen Rittergütern, Gutshöfen und Windmühlen. Hinter Bad Nenndorf beginnt die Schaumburger Kreidemulde, die für eine beschauliche Radtour wie geschaffen ist, mit den Bückebergen im Süden und den Rehburger Bergen im Norden stets im Blickfeld. Die Tour ist eine schöne Radtour auf gut befestigten Wegen, die auch von Gelegenheitsradlern in vier bis fünf Stunden zuzüglich Pausen gut zu bewältigen ist. Die einfache Strecke stellt keine besonderen Anforderungen, nur am Stemmer Berg sind steile Passagen zu meistern. Das Calenberger Land Von Hannover bis Bad Nenndorf (30/G3+4) durchfahren Sie den südwestlichen Teil des Landkreises Hannover. Die Gegend hier, im Dreieck zwischen Deister, Leine und Mittellandkanal wird als Calenberger Land bezeichnet. Der Name geht auf eine 1292 im Leinetal von den Welfen erbaute Burg auf dem Calenberg zurück. Von dieser Burg bei Nordstemmen (30/I9)sicherten sich die Welfenherzöge in den folgenden Jahrhunderten die Macht über das Land zwischen Deister und Leine, auf welches allmählich der Name Calenberg überging. Naturräumlich gesehen ist das Calenberger Land eine ebene und sehr fruchtbare Lössbörde, von der einige Zeitgenossen behaupten, die höchste Erhebung sei das Blatt einer Zuckerrübe. So ganz stimmt das aber nicht: Mehrere Hügel wie Gehrdener Berg oder Stemmer Berg ragen empor, der höchste ist mit 173 Meter über dem Meeresspiegel der Benther Berg. Meist beherrschen riesige Ackerflächen mit Weizen und Zuckerrüben das Landschaftsbild, Hecken oder blühende Feldraine sind rar. Doch auch eine solch intensiv genutzte Landschaft bietet Lebensraum für Tiere. Hier leben Vogelarten, die das weite offene Land bevorzugen. Wenn Sie Glück haben, können Sie vielleicht eine Feldlerche hoch über einem Acker singen hören oder einen Rotmilan auf seinem Rundflug beobachten. Die Schaumburger Kreidemulde Die Ebene zwischen Bückeburg im Süden und dem Steinhuder Meer im Norden, dem Schaumburger Wald im Nordwesten und den Bückebergen im Südosten, wird Schaumburger Kreidemulde genannt. Die Grenze zum Calenberger Land liegt nordöstlich von Bad Nenndorf. Vor 100 Millionen Jahren, in der Kreidezeit, wurde das heutige Gebiet der Schaumburger Kreidemulde noch von einem flachen Binnenmeer bedeckt. Absterbende Schnecken und Muscheln sanken auf den Meeresboden und schufen allmählich mächtige Kreideschichten. Vergleichsweise jung sind hingegen die feinen Lössablagerungen, die nach der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren über die Kreideschichten geweht wurden. Löss besteht aus feinsten Bodenteilchen, dessen hohe Anzahl an Bodenmineralen und dessen gutes Wasserspeichervermögen Garantie für hohe Erträge sind. Solche Lössgebiete werden Börden genannt, in denen meist anspruchsvolle Getreidesorten und Zuckerrüben angebaut werden. Für Wald, Wiesen oder Weiden ist der Boden zu kostbar. Das Gebiet, das Sie durchfahren, ist ein schwachwelliger nach Norden flacher werdender Landstrich. Die vornehmlich in Nord-Südrichtung verlaufenden Niederungen und die parallel dazu angelegten Hagendörfer verleihen dem Raum seine charakteristischen Züge. Wölbäcker In einem Waldstück, etwas abseits des eingezeichneten Routenverlaufes, können Sie südlich von Kirchwehren (30/F6) Spuren mittelalterlicher Landwirtschaft entdecken. Hier weist ein Hinweisschild nahe des Waldrandes auf sogenannte "Wölbäcker" hin. Am besten, Sie benutzen den am Waldrand ausgetretenen Pfad, um die länglichen Senken und die parallel dazu verlaufenden, etwa 50 Zentimeter höher liegenden Wölbackerbeete zu spüren. Ihre Entstehung geht auf eine spezielle Pflügemethode zurück, bei der die Erde durch die Pfugschar stets zur Mitte des Ackerbeetes geworfen und so allmählich eine Wölbung geschaffen wurde. Ob aus Zufall oder Absicht ist nicht genau geklärt, jedenfalls boten Wölbäcker den Vorteil einer mittelalterlichen Risiko-Versicherung: In trockenen Jahren gedieh das Korn in den Mulden, in regenreichen auf den Wölbungen. Schwerer werdende Landmaschinen ebneten die Wölbäcker allmählich ein. Nur wo Acker schon früher in Wald, Wiesen oder Weiden umgewandelt wurde, haben sie sich wie hier im Bodenprofil erhalten. Dabei deuten sie nicht selten auf verlassene mittelalterliche Siedlungen, sogenannte Wüstungen, hin. Zehntscheune Die Rittergüter des Calenberger Landes hatten u. a. das Recht, die jährliche Abgabe der Bauern einzutreiben und an den Landesherren weiterzuleiten. Diese Abgabe betrug den zehnten Teil der Ernte, weshalb sie auch kurz "Der Zehnte" genannt wurde. Zur zwischenzeitlichen Lagerung diente eine Zehntscheune, wie z. B. am Gut Dunau (30/F6). Nachdem der Zehnte 1833 durch das hannoversche Ablösungsgesetz aufgehoben wurde, diente die restaurierte Zehntscheune in Dunau heute zum Lagern des eigenen Getreides. Windmühle in Dunau In Lathwehren-Dunau (30/F6), unmittelbar an der Landstraße 390, ist die alte Gutsmühle erhalten. Es handelt sich um eine ehemalige Wassermühle, die im 19. Jahrhundert aufgrund des absinkenden Wasserstandes durch eine "aufgesetzte" Holländerwindmühle erneuert wurde. Holländerwindmühlen sind durch einen gemauerten Mühlenkörper und einen aus Holz bestehenden Oberkörper gekennzeichnet. Außerdem haben sie eine - entweder von Hand oder mittels einer Windrose - in den Wind drehbare Kappe. Der Eichelkampprozess Zwischen 1785 und 1798 war der Stemmer Berg (30/G6) Mittelpunkt eines Rechtsstreites, in dem der Drost von Reden sich über einen angelegten Eichelkamp (Pflanzgarten zur Anzucht junger Bäume) am Stemmer Berg beschwerte. Angeblich wurde seine Schafhaltung dadurch beeinträchtigt. Nach einigem Hin und Her sah der Vergleich der Königlichen Regierung u. a. vor, auf das Anpflanzen von Rotbuchen in Zukunft zu verzichten. Der emsige Oberförster Otto, der angeblich nichts davon gehört hatte, pflanzte 1795 weiterhin an verschiedenen Stellen am Stemmer Berg Rotbuchen, weil er der Meinung war, dass der fast kahle Berg immer Forstgelände gewesen sei. Nach einer weiteren Beschwerde entschied die Regierung, dass die gepflanzten Rotbuchen vorerst stehenbleiben könnten bis sie hiebreif sind. Wenn Sie den Fichtenforst oberhalb des Freizeitgeländes durchqueren, kommen Sie oben am Waldrand zu drei mächtigen Rotbuchen. Bei ihnen dürfte es sich um drei Exemplare handeln, die von Otto gepflanzt wurden, 1820 bei der Aufteilung des Stemmer Berges zu Grenzbäumen erklärt und bis heute stehengelassen wurden. Der Aufstieg lohnt sich nicht nur wegen der Baumriesen, die seit 1937 als Naturdenkmal geschützt sind. Von hier oben hat man auch einen schönen Ausblick auf die Weiten des Calenberger Landes und den Deister. Wasserburgen in Nord- und Großgoltern In Nord- und Großgoltern (30/G5) treffen Sie auf die beiden von Wassergräben umgebene Gutshöfe der Familie von Goltern. Zwischen 1181 und 1406 wurde das Gut Goltern und die dazugehörenden Dörfer in Nord- und Großgoltern aufgeteilt. Ein Abstecher zu den beiden unter Denkmalschutz stehenden Anlagen lohnt allemal. Am westlichen Ortsrand von Großgoltern sind außerdem zwei als Naturdenkmal ausgewiesene Kastanienalleen erhalten, die zur ehemaligen Begräbnisstätte der Familie Goltern führten. Thielinde in Großgoltern Bei einem kleinen Abstecher zur Dorfmitte Großgolterns können Sie auf dem Kirchhof eine riesige, mindestens 800 Jahren alte "Thielinde" erblicken. Die Bezeichnung "Thie" für einen zentralen Platz im Dorf, stammt vom altgermanischen "Thing", was soviel wie Gerichtsstätte oder Versammlungsort bedeutet. An ihr tagte früher das hiesige Gogericht, der mittelalterliche Vorläufer eines heutigen Amtsgerichtes. Grimsmühle Ein kurzer Abstecher zur Grimsmühle lohnt sich allein schon wegen der wasserbaulichen Anlagen der Mühle. In jahrelanger Arbeit wurde hier der Mühlbach über einen aufgeschütteten Damm der Mühle zugeführt und hatte dort eine Höhe von fast vier Metern über Gelände erreicht. Aus dieser Höhe ließ man das Wasser über das Mühlrad fließen, das heißt "oberschlägig" antreiben, was für die Energieerzeugung am wirkungsvollsten ist. Eine ebenso bemerkenswerte wie lohnende Arbeit, von der man sich angesichts des 600 Meter langen Damms ein Bild machen kann. Bei Hochwasser ließ sich der Bach mit Hilfe eines Wehres an der Mühle vorbei leiten. Die Grimsmühle erhielt Anfang des Jahrhunderts anstelle des Mühlrades eine Turbine, die aber nicht verhindern konnte, dass die Mühle 1955 in der Zeit des großen "Mühlensterbens" ihre Arbeit einstellte. Rittergut Wichtringhausen Kurz vor dem Ort Wichtringhausen (30/G4) weist eine Hinweistafel den Weg zum Rittergut Wichtringhausen. Ein Wohnsitz hat an dieser Stelle wahrscheinlich schon längere Zeit bestanden, bevor dieser im 12. Jahrhundert das erstemal erwähnt wurde. Seit 1743 befindet sich das Gut im Besitz der Familie Langwerth von Simmern. Das Herrenhaus liegt auf einer von einem Wassergraben umgebenen Insel. Von Freitag bis Sonntag zwischen 14-19 Uhr ist eine Weinprobe möglich. Hagenhufendörfer Die Vielzahl der auf "-hagen" endenden Orte im Schaumburger Land fällt sofort auf, wenn man die Karte betrachtet. Da ist zunächst die besondere Form dieser Orte, z. B. Vorn-, Probst- oder Lauenhagen. Wie die Perlen an der Schnur liegen sie an einer langgestreckten Dorfstraße, ein Ortsmittelpunkt ist oft nicht zu erkennen. Diese sonderbare Form sogenannter Hagenhufendörfer geht auf eine staatlich gelenkte Besiedlung zurück. Als im Mittelalter die Bevölkerung rapide anwuchs, wiesen die Landesherren, in diesem Fall die Grafen von Schaumburg, ihre Untergebenen an, neue Bauerndörfer zu gründen. Hierbei sollten alle Siedler gleich gute Bedingungen erhalten. Kundschafter und ein mit Privilegien ausgestatteter Dorfvorsteher vermaßen deshalb das Land und wiesen jedem eine Hufe Land zu. Eine Hufe war 70 bis 100 Meter breit und reichte im rechten Winkel zur Dorfstraße tief in den damaligen Wald. Die Bäume wurden gerodet, das Land umgepflügt und die neuen Äcker und Wiesen mit Hecken (Hagen) umgeben. Noch heute ist diese alte Flur- und Besiedlungsform an den schmalen Feldern mit ihren parallelen Parzellengrenzen zu erkennen. Gaststätten zwischen Hannover und Stadthagen Gretchen, Zur Bettfedernfabrik 3, Hannover-Linden, Tel. (0511) 455001, Mo-Fr 15-24, Sa 14-24, So 11-24. Restaurant "Zum dicken Heinrich" Am Hülsbrink 11, Lüdersfeld, Tel. (05725) 94190, Mo-Fr 10-15 u. 17.30-24, Sa u. So 8-24. Bayern Stadl, Hauptstr. 32, Bad Nenndorf, Tel. (05723) 5511, Tägl. 10-1. Tipps für Radfahrer zu Reparatur und Verleih Hannover (Auswahl) FLITZ SPORT, Lister Meile 25, Tel. (0511) 3481600. Radhaus Schauerte, Hildesheimer Str. 53, Tel. (0511) 8039947. SANDVOSS, Stöckener Str. 135, Tel. (0511) 791639. BOTHFELDER, Fahrrad-Shop Sutelstr. 48, Tel. (0511) 6490939 Fahrrad-Land, Deisterstr. 52, Tel. (0511) 4583360. Fahrradverleih Werkstatt Treff Vahrenheide, Lilienthalstr. 12, Tel. (0511) 633293. Drahtesel, Volgersweg 58, Tel. (0511) 3481512. 2-Rad-Hof Buchholz, Schierholzstr. 112, Tel. (0511) 592259. Stadthagen Zweiradcenter Glogau, Bahnhofstr. 33, Tel. (05721) 5858. Harnisch, Enzer Str. 150, Tel. (05721) 5858. Rajewski, Vornhäger Str. 18, Tel. (05721) 1882.

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